Umbau Diaprojektor


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Projektausführung


1. Umbau Diaprojektor

1.1 Benötigtes Material

  • Ein alter Diaprojektor, welcher die vorhandenen Magazine verarbeiten kann. Dabei ist darauf zu achten, dass es verschiedene Dia-Magazin-Systeme auf dem Markt gibt und nicht alle zueinander kompatibel sind. Sofern gerade kein alter Projektor zur Hand ist, können diese auf den Versteigerungsplattformen ricardo.ch oder ebay.ch gefunden werden.
  • Teflonplättchen mit ca. 2mm Stärke, da diese sich mit einer handelsüblichen Schere gut zuschneiden lassen und hohe Temperaturen ohne Geruchsentwicklung und/oder Verformungen gut aushalten.

1.2 Umbau-Durchführung

Vor dem Öffnen des Gehäuses unbedingt immer den Netzstecker ziehen! Der Umbau ist relativ einfach und schnell erledigt. Die zweite Kondensorlinse (welche mit der geraden Seite zum Dia-Schacht zeigt) muss entfernt werden. An ihrer Stelle kommen zwei Teflon-Plättchen mit der Stärke von ca. 2mm in die Halterung. Der Hitzeschild (die dickere Glasplatte) muss dabei unbedingt im Projektor bleiben, da sonst die Hitze für die Dias zu gross werden könnte. Auch die erste Kondensorlinse bleibt im Gerät, da diese für eine ideale Ausleuchtung der Teflonscheiben sorgt (gelbe Linien im Bild). Die Projektorlampe (125W, 24V) habe ich ebenfalls im Projektor gelassen. In einigen Umbauanleitungen wird zwar empfohlen, auf eine schwächere Halogenbirne zu wechseln, da sich der Diaprojektor jedoch aufgrund der rotierenden Kühlung relativ stark bewegt (zittert) erlaubt das hellere Licht kürzere Verschlusszeit der Digitalkamera und damit schärfere Bilder. Von aussen  muss dann nur noch das Objektiv entfernt werden, welches sich im Regelfall einfach herausdrehen lässt. Damit sind die Modifikationen am Dia-Projektor abgeschlossen.

Bild: Abgeschlossener Umbau des Diaprojektors

2. Kamera, Makroobjektiv und Software

2.1 Benötigtes Material

  • Zusätzliche Stativschraube (für Kamera)
  • Digitalkamera (hier eine Nikon D90)
  • Makro-Objektiv (Tokina AT-X M100 AF PRO D)
  • Optional eine geeignete Kamerasoftware mit Fernauslösemöglichkeit, wie z.B. Controlmynikon
  • Optional USB-Verbindungskabel zur Kamera
  • Optional Laptop oder Computer

2.2 Ausführung

Sofern nicht schon vorhanden können Digitalkameras der älteren Generationen auf verschiedenen Plattformen günstig erworben werden (z.B. ricardo.ch oder ebay.ch). Es muss nicht die neuste Technologie sein, jedoch sollte die Kamera die Möglichkeit einer Software-Schnittstelle bieten. Als Objektiv empfehle ich ein Makro-Objektiv mit einer Festbrennweite von 100mm oder höher. Bei kleineren Brennweiten besteht die Gefahr, dass die Kamera zu nah an den Diaprojektor herangeführt werden müsste, wodurch zum Beispiel das Dia-Register nicht komplett ausgefahren werden kann. Da Makroobjektive sehr teuer sein können, habe ich mich für eine bezahlbare Lösung mit Autofokus-Funktion entschieden, welche sich sehr gut bewährt hat. Die Software erlaubt im Live-Modus auf die Kamera zu zugreifen und direkt ein grosses Bild auf dem Monitor zu bertrachten, bevor die Aufnahme erfolgt. Auf dem kleinen Monitor der Kamera ist die Schärfe und Qualität nur schwer zu erkennen. Autofokus und Auslöser erfolgen dann auch über die Software, wodurch die Kamera nicht berührt werden muss. Ferner können die Aufnahmen direkt auf dem Laptop oder heimischen Netzwerk gespeichert werden, ohne dass die Speicherkarte der Kamera ausgelesen werden müsste.

Bild: Fertiger Aufbau mit Software. Durch die Fernbedienung des Diaprojektors können die Dias bequem gewechselt werden.

3. Stativ und Halterung

3.1 Benötigtes Material

  • Verschiedene Holzbretter und Leisten
  • 4 x Gewindestangen M10x120 mm
  • 8 x Sechskantmutter M10
  • 8 x Flügelmutter M10
  • 16 x Beilagscheiben (z.B. Carr. Scheibe, verzinkt 10,5x30x2,0)
  • 1 x Flachverbinder (z.B. Flachverbinder 180x40x3 mm
  • Geeignete Holzschrauben
  • 4 x Rutsch- und Lärmstopper (Füsse)
  • Stativhalter (Kiwifotos FC-1II Panorama- & Makroschlitten)

3.2 Ausführung

Im ersten Schritt ist die richtige Distanz zwischen Diaprojektor und Kamera zu bestimmen. Dazu wird ein Versuchsdia eingelegt und die Kamera mit dem Makroobjektiv ausgestattet.  Im Anschluss wird versucht, dass das Dia vollständig und ohne Ränder erfasst wird. Wenn das Bild halbwegs richtig erfasst wird, muss die Distanz zwischen Kamera und Diaprojektor festgehalten werden.

Bild: Distanzversuche mit Kamera zu Diaprojektor. Hier wird zwar das Dia scharf, jedoch ist die Kamera noch zuweit entfernt, da das Bild nicht flächendeckend erfasst wird.

Im zweiten Schritt wird die Grundplatte so bemessen, dass der Diaprojektor in der ersten Etage inklusiv dem benötigten Platz für die Stellschrauben gut Platz findet und das Stativ in Mittelstellung so angebracht werden kann, dass die Kamera die Distanz aus Schritt eins zum Projektor hat. Die untere Platte bekommt noch Füsse oder Leisten, damit die Gewindestangen nebst Muttern nicht den Boden berühren. Mit Rutsch- und Lärmstoppern erhält die Bodenplatte dann einen sicheren Stand.

Bild: Das Stativ sollte so montiert werden, dass der Abstand der Kamera in der Mittelstellung ideal zum Diaprojektor ist.

Im dritten Schritt wird die Etage für den Diaprojektor montiert. Die Beilagscheiben verteilen das Gewicht, so dass die Plattform stabil steht. Einmal richtig eingestellt muss man die Höhe des Projektors nicht mehr anpassen. Die kleinen Leisten halten den Projektor sicher in der Position, so dass er auch mal entfernt und wiedereingesetzt werden kann, ohne alle Einstellungen neu zu justieren.

Bild: Der Projektor hat seine eigene Etage und kann mit Hilfe der Flügelschrauben in der Höhe verstellt werden.

Im letzten Schritt wird die Kamera auf dem Stativ montiert und eingestellt. Als Hilfe kann ein leeres Glasdia mit einem roten Marker an den Rändern nachgezogen und in den Projektor eingelegt werden. Damit lässt sich dann exakt mit den Stativeinstellungen die Kamera justieren.


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